Literatur und Widerstand
Eine Veranstaltung des Kultuzentrums bei den Minoriten
Festival -------------------------------Sonntag 10. November 2013 / 16.00 Uhr
» Kulturzentrum bei den Minoriten
www.kultum.at/freischreiben
In Kooperation mit: ISOP, dem Internationalen Haus der Autorinnen und Autoren Graz, Kulturvermittlung Steiermark, Karl-Franzens-Universität Graz, FH Joanneum Graz und AAI Graz
Eintritt: € 6,50 / € 3,50
Literarisch Widerstand zu leisten bedeutet für viele Autoren und Autorinnen Leben und Schreiben radikal eng zu führen: Dabei läuft literarisches Engagement Gefahr zum Synonym für Repression, Diffamierung, Gefängnis, Folter, Exil zu werden, als Preis für Texte, die das Unrecht beim Namen nennen und den an den Rand Gedrängten und Entrechteten eine Stimme geben. Für die in den (Post-)Demokratien Europas lebenden Schriftstellerinnen bildet das Diktat permanenten Wachstums und maximalen Profitstrebens den Bezugsrahmen, innerhalb dessen sie literarisch widerständig sind, indem sie etwa die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise beschreiben, simple Schwarz-Weiß-Zeichnungen dabei ins Systemische öffnend und den strukturellen Wahnsinn ausstellend, der der neoliberale Finanzkapitalismus nun einmal ist, oder sich zum anderen in subversiver Absicht entziehen und von einer Liebe schreiben, die gänzlich außerhalb des Ökonomischen liegt.
LESEFEST:
SONNTAG, 10. November 2013, 16.00 Uhr
Großer Minoritensaal
Mit:
Liao Yiwu, China
Rosa Yassin Hassan, Syrien
Philo Ikonya, Kenia
Christos Ikonomou, Griechenland
Sascha Reh, Deutschland
Moderation: Thomas Wolkinger
Dolmetschung: Alexandra Marics, Yeemei Guo, Sebastian Landschbauer, Christina Korak
Lesung der Übersetzungen: Ninja Reichert
In der Pause lädt Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl zum Buffet.
FreiSchreiben. Literatur und Widerstand bittet international bekannte Autoren und Autorinnen, deren Werk sich durch literarisches Engagement gegen staats- und wirtschaftspolitische Unterdrückung auszeichnet, auf die Bühne des Kulturzentrums bei den Minoriten.
Das Widerständige der vorgestellten Texte liegt in der prinzipiellen literarischen Möglichkeit, eine andere (den Herrschaftsdiskurs unterlaufende und entlarvende) Sprache zu entwickeln und damit Geschichte(n) anders zu erzählen. Lakonisch, nicht dogmatisch und nicht dogmatisierend, nie artifiziell-hermetisch, nicht selbstbezüglich ist diese Sprache. Es ist erstaunlich, in wie vielen Formen, Varianten und Schattierungen, mit wie viel Behutsamkeit und in welch literarischer Genauigkeit alle vorgestellten (und auch viele, viele der nicht vorgestellten engagierten) Texte eine Grundbedingung des Humanen als Horizont und zum Subtext haben: die Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen. Und gewahrt werden kann diese Würde, auch das vermitteln diese Texte unmissverständlich, nur in Frei- und Selbstbestimmtheit.
Mirsad Sijarić [artist] Oksana Sabuschko [artist] Lajos Parti Nagy [artist] FreiSchreiben, 2013-11-10 16:00:00 [event] FreiSchreiben. Literatur und Widerstand #2, 2014-06-11 20:00:00 [event] Freischreiben, 2014-10-21 20:00:00 [event] Freischreiben, 2016-06-06 19:00:00 [event]
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